Thema:

Prostata

1. Oktober 2015

Der erste Arztbesuch

Es war am 1.10. als ich das erstemal einen mir bis dato unbekannten Urologen aufsuchte. Anlass war eine ich sage mal, ohne in Details zu gehen, gewisse Fehlfunktion. Diese Fehlfunktion verursachte keine Schmerzen, aber beunruhigte mich erstmal. Durch Google konnte ich einige Hinweise auf Ursachen zu dieser Fehlfunktion finden, jedoch deutete nichts auf ein Karzinom hin. Durch die Online-Recherche war ich mir jedoch nicht sicher ob es sich um eine altersbedingte Fehlfunktion handelt oder etwas anderes dahinter steckt. Also entschloss ich mich einen Spezialisten aufzusuchen.

Die Suche eines Spezialisten erfolgte wiederum über Google. Ich entschloss mich den Urologen mit ein paar guten Bewertungen aufzusuchen. Da auch die Lage des Urologen (in der Nähe des Bayrischen Hofs) mir ein gutes Gefühl gab, hatte ich meinen Arzt gefunden.

Also Termin vereinbart und hin.

Im ersten Gespräch fielen erstmal ein paar Bemerkungen wie "Sie wissen ja das kann am Alter liegen" und so ähnlich. Nachdem ich aber von meiner Vorgeschichte erzählte, wirkte er schon etwas interessierter und auch aufgeweckter.

Nicht lange und es fand die erste intime Untersuchung (Abtasten) statt, gefolgt von einem Ultraschall. Als sein Kollege im Moment der Untersuchung in das Zimmer trat, ich entblösst auf der Seite liegend, hielt ich dies für etwas unangenehm aber nicht für unbedingt ungewöhlich. Aber etwas seltsam war es schon und mir fiel auf das beide am Bildschirm etwas mit Verwunderung betrachteten. Aber aufgrund der Situation (ich noch halb nackt auf dem Behandlungstisch) habe ich nicht weiter darüber nachgedacht und auch nicht nachgefragt.

Erstmal nichts ungewöhnliches, dennoch musste ich noch eine Urinprobe geben und es wurde mir noch Blut abgenommen, um den PSA-Wert zu ermitteln.

Später stellte sich heraus das das Abtasten bereits deutlich auf eine Verhärtung der Prostata hindeutete. Durch den Ultraschall wurde auch eine vergrösserte Prostata festgestellt.

Ich sollte dann ein paar Tagen später anrufen um mir das Ergebnis des PSA-Wertes geben zu lassen.

6. Oktober 2015

Der nächste (kleine) Hinweis

Gut 4 Tage nach meinem ersten Arztbesuch rief ich an, um den PSA-Wert zu erfahren.

Der Hinweis das dieser über den Richtwert liegt, machte mich natürlich stutzig. Allerdings waren der Tastbefund und PSA-Wert immer noch kein eindeutiger Hinweis, so dass mir der Arzt eine Biopsie empfahl. Erst dann kann eindeutig festgestellt werden, ob es sich um eine gut- oder bösartige Veränderung handelt.

Ich erhielt einen zeitnahen Termin für die Biopsie. Da für einen solchen Eingriff schon im Vorfeld ein Antibiotikum einzunehmen ist, zog sich das noch ein paar Tage hin.

Jetzt blieb mir Zeit mich über den Ablauf einer solchen Biopsie zu erkundigen. Naja, was ich nicht tat, weil ich nicht wissen wollte was da wie verwendet wird. Ich glaube ich hätte sonst vielleicht nicht den Mut gehabt.

16. Oktober 2015

Die Biopsie

Nun stand also die Biopsie an. Ich habe mich bewusst nicht vorher darüber im Detail informiert, da ich sonst richtig Bammel bekommen hätte.

Also hin und hoffen das es nicht schlimm wird.
Da ich nicht unbedingt gerne Schmerzen spüre, entschloss ich mich für eine lokale Betäubung. Diese Betäubung wird allerdings nicht von der Krankenkasse bezahlt. Die ca. €30 mussten also aus dem eigenen Portemonnaie bezahlt werden. Aber das war es mir wert.

Nachdem die Betäubung gesetzt und nach rund 10 Minuten ihre Wirkung erreicht haben sollte, ging es los. Ich lag mit dem Rücken zum Arzt, so dass ich nichts sehen konnte. Aber ich bemerkte natürlich die Abläufe und ein flaues Gefühl machte sich breit.

Bevor es los ging, machte der Arzt einen "Probeschuss". Mann oh mann war das laut. Jetzt bekam ich schon fast Panik. Wie sollte Mann das ohne Betäubung überstehen?

Dann der erste Stoss. Ohje von der Betäubung nichts zu spüren. Das zog hoch bis in den Kopf, sowie bei einem heftigen Schlag in die Weichteile.

So verhielt es sich für die ersten 5 Entnahmen. Mein Gott. Ich bat um eine Pause.
Die Erklärung des Arztes war das die Prostata wohl doch um einiges gewachsen ist, so dass die Betäubung nur auf einen Teil der Prostata wirke.

Er sollte zum Glück Recht behalten. Denn ab der 6. Entnahme wurde die Spritze neu positioniert. Ab jetzt wirkte die Betäubung und der Eingriff konnte ohne weitere Schmerzen schnell beendet werden.

Das Ergebnis sollte zwischen 5-7 Tagen vorliegen.

23. Oktober 2015

Das Ergebnis – Positiv

Nachdem mein Urologe mich nicht sofort am Telefon erreichte, verschickte er gleich noch einen Brief, damit er einen zügigen Rückruf meinerseits sicherstellen konnte.

Angerufen, Termin ausgemacht.

Im Gespräch offenbarte er mir das Ergebnis. Es ist ein bösartiger Krebs. Alle 10 von 10 Gewebeentnahmen positiv. Einstufung: Gleason10. Höchster Wert - also äusserst aggressiv.

Stimmung natürlich im Keller. Beim verlassen der Praxis bzw. bei der Heimfahrt kamen mir natürlich die Tränen und alle möglichen Gedanken gingen mir durch den Kopf.

Der Urologe hat mir aber auch gleich einen Fahrplan für weitere Untersuchungen aufgestellt. Es umfasste eine Knochenzintigrafie und ein PET/MRT.

Das beschäftigte mich und lenkte mich ein wenig ab von den negativen Gedanken.

Für das PET/MRT teilte mir der Arzt schon gleich mit das es eine Warteliste (3-4 Wochen) gibt und er mich bereits im Rechts der Isar angemeldet hat. Er hat auch schon gleich einen Termin für ein Gespräch vereinbart, so dass ich einfach schneller dort sichtbar werde und sich so hoffentlich die Wartezeit verkürzt.

Für die Knochenzintigrafie erhielt ich eine Anschrift für eine Radiologie-Praxis ganz in der Nähe. Gleich angerufen und aufgrund einer Absage eines anderen Patienten gleich für den folgenden Dienstag einen Termin erhalten.

27. Oktober 2015

Knochenszintigrafie


Termin war kurzfristig möglich.
Ganze Untersuchung dauerte ca. 20 Minuten.

Gleich im Anschluß wurde uns das Ergebnis offenbarte. Gross Anspannung, da ein Knochenbefall schon äußerst kritisch ist.

Meine Frau war diesbzgl. schön im Vorfeld sehr angespannt, da sie befürchtete das meine Hüftartrose und Kreuzschmerzen vielleicht darauf zurück zu führen sind.

Große Erleichterung als uns der Arzt dies nicht bestätigen konnte.

Im Gespräch mit uns erfuhr der Arzt von der langen Wartezeit für ein PET/MRT. Daraufhin rief er im MRI an, schliesslich kannte er den Chef- oder Oberarzt dort. Das freute uns ungemein und wir hofften das dies etwas bewirkt.

Entspannt und gut gelaunt gingen wir anschließend noch was essen.